Der kleine Familienzirkus Faboli gerät in Daverden in Not
Quelle: kreiszeitung.de 19.05.2025

Was ist mit Violetta passiert?
Ein Familienzirkus in Not, ein geheimnisvoller Marionettenspieler – Dramatik, Spannung, Musik. Das Märchenstück „Zirkus Faboli in Not“ der Freilichtbühne bietet alles. Sogar noch unterhaltsamen Klamauk.
Idyllisch war es am Wochenende im Daverdener Holz. Spannend war es auch – und ein riesiger Spaß für Groß und Klein. Auf der Freilichtbühne stand das große Zirkuszelt des Zirkus Faboli, in der Ferne hämmerte ein Specht im Wald und auf der Freilichtbühne vor dem Zelt gab es mächtig Theater. Die Freilichtbühne Daverden feierte am Wochenende Premiere mit dem Stück „Zirkus Faboli in Not“.
2011 hatte das Märchenstück „Angst um Zirkus Faboli“ geheißen, geschrieben von Edelfried Hennig, der jetzt eine Fortsetzung geschrieben und inszeniert hat. Und da Hennig Theaterpädagoge und Musiklehrer ist, wurde auch in diesem Jahr viel gesungen. Volker Penczek, 2011 noch Zirkusdirektor, hatte den Zirkus an seine Tochter Mieke Penczek weitergegeben, soviel schon mal vorweg.
Doch bevor es so richtig losging, zeigten Linas und Noah ihre Kunststücke beim Jonglieren und als Feuerschlucker. Das war dem Publikum schon einmal einen riesigen Applaus wert. Bei diesem kleinen Vorprogramm wirkten auch Marina und Thale von der Theaterwerkstatt mit.
Das Märchenstück in zwei Akten begann mit einem vom alten Zirkusdirektor Alberto Faboli, also Volker Penczek, gesungenen Lied. Ein Zirkus in heutiger Zeit sei leider nur schwer über Wasser zu halten, klagte der. „Dann müssen wir die Schminke eben mit Wasser verdünnen“, hieß es. So muss sich die junge Zirkusdirektorin Felicitas Faboli, also Mieke Penczek, etwas einfallen lassen. Sie führt ein strenges Regiment, sodass es immer wieder zu Kritik kommt. Doch ihr gelingt es, den französischen Puppenspieler Henri Qastaq zu gewinnen, der von Marco Behrmann gespielt wird. Aber der hat auch immer etwas zu meckern, fühlt sich nicht genug herausgehoben.
Das Zirkusprogramm war nicht zu sehen, die Vorstellungen der Darsteller waren nur zu hören. Diese kamen dann rückwärts sich verbeugend auf die Bühne. Und hier gab es Intrigen und viel Klamauk mitzuerleben. Im Zirkuswagen saßen Alberto Faboli (Volker Penczek) und Gina Faboli (Kathrin Lange-Speckels). Auf der Bühne stand auch eine große Kanone, mit der Lucia Faboli (Alin Meyer) ins Publikum geschossen wurde. Dabei muss etwas schiefgelaufen sein, ihre Strümpfe waren geradezu zerfetzt. Die weiteren Faboli-Kinder sind Daniela (Neelya Dygas, Jonna Toten) und Carla (Yara Zouheir). Als Clown Carlo Faboli spielte Michael Heine mit.
Mit scharfem Kommando schickte die junge Zirkusdirektorin ihre Akteure zum Üben hinter die Bühne: „Allez hopp!“ Die kleine Lucia sollte wieder mit der Kanone ins Publikum geschossen werden, aber da hatte der schwarz gekleidete Puppenspieler etwas dagegen und steckte noch zwei Stangen Dynamit zusätzlich in die Kanone, verbunden mit einem „Flieg nicht so weit, kleine Lucia“. Doch zu diesem Schuss kam es zum Glück nicht.
Mit Puppenspieler Qastaq scheint also nicht alles in Ordnung zu sein. Violetta (Lina Meyer) kommt ihm auf die Schliche – und wird in eine Marionette verwandelt. An der großen Suchen nach Violetta beteiligt sich der ganze Zirkus. Wird sie gefunden und zurückverwandelt? Das wird nicht verraten, am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (11 Uhr) sind noch zwei Vorstellungen. Aber dass Volker und Melanie Meyer zum Schluss mit den Ponys Strombi und Janosch auf der Bühne waren, soll erwähnt werden. Und das Yavi und Jona kleine Kunststücke auf den Vierbeinern machen durften.
Zu den kleinen und großen Künstlern gehören auch Gabriella (Malin-Sophie Meyer), Federica (Petra Heine), Eduardo (Till Meyer), Fabio (Sontje Rübke), und Aja (Ylvi Bösche), alles Vicenta, sowie Elisa (Sarah Wittenberg), Giorgina (Kathrin Behrmann), Violetta (Lina Meyer) und Giovanna (Samia Zouheir). Die Maskenbildnerinnen Melanie Meyer und Sabine Gerkens, die auch für die Garderobe zuständig sind, haben tolle Arbeit geleistet, die Schminke war übrigens nicht verdünnt. Rolf Rotermundt und Michael Jahn wurden für ihren Bühnenaufbau gelobt, um die Technik kümmerten sich Kjell Dygas, Carlina Heutling, Rufus P., Piet Mrowiec und Torge Rübke.